Zur Abtreibungsstatistik 2022 sagte die Vorsitzende des Bundesverbands Lebensrecht, Alexandra Linder, heute in Berlin:

 

Die neue Abtreibungsstatistik zeigt, dass die Prognosen sich leider bewahrheitet haben: Jede Förderung, Verharmlosung und weitere Legalisierung der Abtreibung führt zu weiter steigenden Opferzahlen unter Kindern und Frauen und zu sinkender Hilfsbereitschaft im Schwangerschaftskonflikt.

 

Im Vergleich zu 2012 besonders gestiegen sind die Abtreibungszahlen bei Frauen zwischen 30 und 40 Jahren. Extrem gestiegen ist die Abtreibungsquote, die mit 62 Abtreibungen pro 10.000 Frauen im gebärfähigen Alter noch niemals so hoch war und innerhalb des letzten Jahres in allen Altersgruppen zum Teil sprunghaft angestiegen ist. Die Spätabtreibungen aufgrund medizinischer Indikation steigen ebenfalls stetig. Insgesamt wurde die höchste Zahl abgetriebener Kinder seit 2012 statistisch erfasst. Darin nicht eingerechnet sind mögliche Frühstabtreibungen durch die Wirkung der sogenannten Pille danach. Ebenso fehlt, wie jedes Jahr, die Zahl der nicht statistisch erfassten, weil nicht gemeldeten Abtreibungen.

 

Neben dem Einfluss durch das Ende von Lockdowns und sonstigen Ausgangsbeschränkungen sind weitere, tiefere Gründe für diese bedenkliche Entwicklung zu nennen, denn auch im Vergleich zu 2019 sind die Zahlen gestiegen: Durch die 2022 erfolgte Erlaubnis, offen für Abtreibung werben zu dürfen, wurde erwartungsgemäß die Akzeptanz in der Gesellschaft erhöht. Hinzu kommen Angst vor der Zukunft durch Krieg und Krisen, finanzielle Probleme und weitere persönliche Gründe, vor allem in Bezug auf Lebensreife und psychische Schwierigkeiten. Der häufigste Grund für eine Abtreibung jedoch sind instabile Beziehungen, verbunden mit dem Druck, der von verschiedenen Seiten auf die Schwangere ausgeübt wird, meistens seitens des Kindsvaters. Diesen Frauen eine Abtreibung anzubieten, löst kein Problem, sondern belässt sie in einer nicht gleichberechtigten Beziehung, die durch die vorgeburtliche Tötung des gemeinsamen Kindes nicht besser wird.

 

Die hohen Zahlen entlarven auch die Behauptungen der Abtreibungslobby, es gebe einen Mangel an Abtreibungseinrichtungen. Ganz im Gegenteil hat sich im Verlauf des Jahres 2022 die Zahl der Meldestellen erhöht, besonders in Nordrhein-Westfalen, wo es neben der Abtreibungshochburg Berlin besonders viele Abtreibungseinrichtungen gibt.

 

Diese frauen- und kinderfeindliche Entwicklung ist ein Alarmzeichen, das von der Politik jedoch entweder beschwiegen oder sogar noch gefördert wird.

 

Die weitere Legalisierung der Abtreibung, die willkürliche Entmenschlichung der Kinder, die Ignoranz gegenüber den wirklichen Problemen von schwangeren Frauen können keine Antwort darauf sein.

 

 

 

 

Nächste Termine:

Fachtagung/Festakademie zur Woche für das Leben am 22. April 2023 in Osnabrück

Fachtagung zum Marsch für das Leben am 15. September 2023 in Berlin

Marsch für das Leben in BERLIN und in KÖLN am 16. September 2023

Zum Marsch für das Leben am 16.09.2023 sagte die Vorsitzende des Bundesverbandes Lebensrecht, Alexandra Linder, heute in Berlin:

 

Eineinhalb Jahre nach der Bundestagswahl ist die Humanitäts-Bilanz der Regierungspolitik in vielen Bereichen verheerend: Frauen im Schwangerschaftskonflikt werden immer mehr alleingelassen, die Abtreibungszahlen steigen, Medizin-Studenten will man zu Abtreibungen zwingen. Der assistierte Suizid soll ebenso legalisiert werden wie die Versklavung von Frauen als Leihmütter, verbunden mit der weiteren Degradierung von Kindern zu bestellbaren Produkten und ihrer willkürlichen Entmenschlichung vor der Geburt.

 

Gleichzeitig wachsen bei den Menschen Nöte, Sorgen und Bedenken; die Anfragen nach Hilfe und Beratung, nach sachlichen Informationen und wissenschaftlichen Vorträgen zu all diesen Themen steigen stetig. Die im Bundesverband Lebensrecht vereinten Organisationen verstärken daher ihre Beratungs-, Hilfs- und Informationstätigkeit weiter. Auch die zentrale Pro Life-Veranstaltung in Deutschland geht als Antwort auf den politischen Rückschritt einen neuen Schritt in die Zukunft:

 

Am 16.09.2023 veranstaltet der Bundesverband Lebensrecht zwei Märsche für das Leben – in Berlin und in Köln!

 

Das diesjährige Motto EINZIGARTIG. LEBEN WAGEN betont die Einzigartigkeit jedes Menschen von seiner Zeugung bis zu seinem Tod. Jeder Mensch, der stirbt, fehlt – seiner Familie, seinem Umfeld, der Gesellschaft, der Menschheit.

 

Fortschritt wagen kann man nur mit lebenden Menschen, deren Menschenwürde von der Zeugung bis zum Tod gewahrt ist.

 

 

Pressemitteilung zum Welt-Down-Syndrom-Tag am 21. März

 

Zum Welt-Down-Syndrom-Tag erklärte Alexandra Linder, Vorsitzende Bundesverband Lebensrecht e.V., heute in Berlin:

 

Ein Dreivierteljahr nach Zulassung des nicht-invasiven Bluttests in „begründeten Fällen“ als Kassenleistung ist es um diese Tests recht still geworden. Informationen zu der Zahl der Schwangeren, die ihn in Anspruch nehmen, sind ebenso spärlich wie die Verkaufszahlen der Hersteller.

 

Ein Blick in andere Staaten ergibt folgende Entwicklungen: In den Niederlanden, wo der Test anteilig selbst bezahlt werden muss, lässt inzwischen etwa die Hälfte aller Schwangeren ihn durchführen. In Dänemark, wo der Test seit 2004 verfügbar ist, wurden 2019 nur noch sieben Kinder mit Down-Syndrom geboren, deren Diagnose vor der Geburt feststand. In den USA warnte die staatliche Aufsichtsbehörde FDA im April 2022 vor falschen Ergebnissen und übereilten Schlussfolgerungen aus solchen Tests.

 

Somit sind offenbar sowohl die Sicherheit der Tests als auch die Folgen für die betroffenen Kinder und Familien in Frage zu stellen und diskussionsbedürftig. Der Bundesverband Lebensrecht e.V. fordert hierzu eine breite, öffentliche Debatte und begrüßt den Antrag der Fraktionen der Bremischen Bürgerschaft, für eine „verantwortliche und rechtssichere Anwendung dieser Tests“ eine Bundesratsinitiative zu starten.

 

Jede sinnvolle Maßnahme, Menschen in die Gesellschaft zu integrieren, statt sie auszuschließen, ist zu unterstützen. Inklusion beginnt jedoch schon vor der Geburt. Es ist unglaubwürdig, für Kinder mit genetischen Besonderheiten, Behinderungen und Krankheiten nach der Geburt alles zu tun, was möglich ist, und gleichzeitig vor der Geburt gezielt nach solchen Kindern zu suchen, um sie dann abzutreiben.

 

Der Mensch ist mehr als eine Ansammlung von Genen. Auf Mitmenschen angewiesen zu sein, ist eine Grunddimension des Lebens, keine Behinderung. Unsere Bestimmung als Mitmenschen ist es, dem Leben zu dienen, Nöte zu lindern und Krankheiten zu heilen. Der Staat ist für die ethischen wie praktischen Rahmenbedingungen zuständig, die das Lebensrecht jedes Menschen wahren und ein menschenwürdiges Leben ermöglichen.

Pressemitteilung zum Internationalen Frauentag am 08. März

 

Zum morgigen Internationalen Frauentag sagte Alexandra Linder, Vorsitzende Bundesverband Lebensrecht, heute in Berlin:

Frauen in Deutschland und anderen westlichen Staaten sind grundsätzlich vollumfänglich emanzipiert. Dennoch scheint es ihnen nicht möglich zu sein, über ihr Sexualleben und mögliche Konsequenzen rechtzeitig nachzudenken, entsprechend zu leben und zu handeln, wenn sie keine Kinder möchten. Anders ist die hohe Zahl an überraschenden Schwangerschaften kaum zu erklären. Selbstbestimmung und Emanzipation funktionieren jedoch nur mit Eigenverantwortung. Auf der anderen Seite gehen nach wie vor die meisten Frauen nur deshalb zu einer Abtreibung, weil sie von anderen unter Druck gesetzt werden – vor allem von den Vätern ihrer Kinder. Mütterliche Selbstbestimmung wird hier offenbar wenig geschätzt und unterstützt.

 

Frauen in afrikanischen, lateinamerikanischen und asiatischen Staaten sind in vieler Hinsicht oft noch nicht emanzipiert. Sie brauchen in erster Linie gesundheitliche Versorgung für ihre Familien, Bildung für sich und ihre Kinder, Mitspracherechte in der Familie und eine Infrastruktur, die es ihnen ermöglicht, für andere Belange Zeit zu gewinnen. Um diese Problematik wirksam und nachhaltig zu lösen und diesen Milliarden Frauen weltweit zu helfen, braucht es eine gesellschaftlich respektierte, langfristig angelegte Gleichberechtigungsstrategie, braucht es sinnvolle, auf die Länder, Kulturen und Frauen zugeschnittene Hilfs- und Selbstbestimmungsprogramme.

 

Im Rahmen einer sogenannten feministischen Außenpolitik eine Leitlinie 3 zu formulieren, die verdeckt an der Abtreibungsförderung festhält (Einem antifeministischen Push-back stellen wir uns entgegen. Gerade bei sexueller und reproduktiver Gesundheit und Rechten, sexueller Selbstbestimmung […] gibt es Rechtslücken, daher hat dies für uns Priorität), geht am Bedarf der Frauen vorbei. Die geplante Abtreibungsförderung beinhaltet unter anderem die Unterstützung des UNFPA (Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen) und den beabsichtigten Beitritt zum Projekt She decides. Keine Erwähnung in den Leitlinien findet erstaunlicherweise eine besonders frauenfeindliche, tödliche Diskriminierung: die in vielen Staaten übliche Abtreibung von Mädchen nur aufgrund ihres Geschlechts – ein Femizid mit inzwischen über 200 Millionen Opfern.

 

Sehr sinnvoll dagegen sind andere Punkte dieser und weiterer Leitlinien, wie der Kampf gegen die weibliche Genitalverstümmelung, wie die gerechte Bezahlung der Frauenarbeit, die längere Schulbildung von Mädchen, das verstärkte Augenmerk auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten sowie die entsprechende Förderung und stärkere Einbeziehung von Frauen in vielen Bereichen. Die Politik sollte sich auf diese echte Förderung und Unterstützung von Frauen/Müttern und Mädchen konzentrieren.

 

 

V.i.S.d.P.

Alexandra Maria Linder M.A.

Vorsitzende BVL e.V.

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