„Jedes Leben ist kostbar, jeder Mensch ist gleich wertvoll. Dies gilt ohne Einschränkung und Unterschied. Daher ist es unsere Pflicht, als Christen und Glieder der Gesellschaft aufzustehen, wenn das Recht auf Leben und die Würde des Menschen bedroht oder auf subtile Weise ausgehöhlt und untergraben werden.“

Das vollständige Grußwort finden Sie hier: Grußwort Papst Franziskus

Vorsitzender der Konferenz Bekennender Gemeinschaften in Deutschland (KBG)

Die Konferenz Bekennender Gemeinschaften (KBG) begrüßt und unterstützt den „Marsch für das Leben“ in Berlin und wünscht ihm einen großen Erfolg. Alle Teilnehmer sind so etwas wie „Lebensaktivisten“, Menschen, die sich gegen eine verbreitete Kultur des Todes stellen. Bei der Bewahrung der Schöpfung gilt: Tötungen im Mutterleib und an Sterbenden (Euthanasie) richten sich gegen das Leben, gegen die Schöpfung und den Schöpfer.

Wer für die Rettung von Menschenleben ist, kann diesen Marsch für das Leben nur begrüßen. Für alle Christen und Freunde des Lebens eigentlich eine Selbstverständlichkeit! Warum die EKD ein Schiff zur Rettung befürwortet und mitfinanziert, sich aber beim Marsch des Lebens deutlich zurückhält, spricht eine eigene Sprache.

Allen Teilnehmern gilt unser Respekt und Dank. Wir wünschen diesem Marsch die notwendige Aufmerksamkeit und den Segen dessen, der ein Freund des Lebens ist.

Pastor Ulrich Rüß

Vorsitzender der Konferenz Bekennender Gemeinschaften in Deutschland (KBG)

Sehr geehrte Frau Vorsitzende,

herzlichen Dank für die Einladung zur Teilnahme am „Marsch für das Leben“ am 21. September 2019 in Berlin.

Leider kann ich aufgrund von Verpflichtungen im Wahlkreis nicht an der Veranstaltung teilnehmen. Es freut mich, dass sich eine Vielzahl von Menschen am Wochenende auf den Weg nach Berlin macht und sich für das wichtige Thema des Lebensschutzes einsetzt. Christliche Werte geraten in der aktuellen Zeit leider viel zu oft in den Hintergrund und spielen häufig nur eine untergeordnete Rolle in der politischen Debatte. Ich begrüße daher den Einsatz Ihres Verbandes sehr und ich erachte es für sehr wichtig, christliche Werte in den von Ihnen angesprochenen Debatten und Gesetzesvorhaben als grundlegendes Fundament anzusehen. Insbesondere wenn wir über Themen wie Pränataldiagnostik oder Sterbehilfe sprechen, muss unser christliches Menschenbild im Fokus stehen.

Mit besten Grüßen

Dr. Matthias Heider MdB

Grußwort von Erzbischof Dr. Heiner Koch zum „Marsch für das Leben“ am 21. September 2019 in Berlin

Der Missbrauch von Kindern bedeutet für die Betroffenen lebenslanges Leid. Dass es dieses Verbrechen auch in unserer Kirche gab und gibt, ist ein grausamer, ein unerträglicher Skandal. Wir müssen alles uns Mögliche zum Schutz der Kinder tun. Genauso engagiert muss der Einsatz der Kirche zum Schutz der ungeborenen Kinder sein. Unser Einsatz für sie ist ein Gradmesser unserer Glaubwürdigkeit auf vielen anderen Gebieten, auf denen wir uns politisch, caritativ und persönlich für den Schutz bedrohten menschlichen Lebens einsetzen: des Lebens von Flüchtlingen und Verfolgten, des Lebens von Menschen mit Handicaps, des Lebens von Familien in Armut, des Lebens sterbender Menschen. Ich danke Ihnen, dass Sie sich gerade angesichts des Schweigens so vieler öffentlich für den Schutz auch des ungeborenen Lebens einsetzen. Dies ist heute ein mutiges Zeugnis. Auch für Ihre Beratungs-, Hilfs- und Unterstützungsangebote, für Gespräche und Aktionen, für Spenden und Informationen danke ich Ihnen von Herzen!

Für mich ist der „Marsch für das Leben“ ein „Samstag für die Zukunft“, für die Zukunft des Zusammenlebens in unserem Land. Heute ist ein „Samstag für die Zukunft“, wenn der „Marsch für das Leben“ mehr ist als eine politische Demonstration, wenn er als Angebot zum Dialog, zur sachlichen, aber auch empathischen Diskussion über ein lebenswichtiges Thema für die Zukunft unserer Gesellschaft verstanden wird.

Ich weiß, dass wir mit vielen Menschen aus dem Erzbistum Berlin, allen voran unserem Weihbischof Dr. Matthias Heinrich, vertreten sind. Ich hatte selbst auch fest vor zu kommen, bin aber durch eine unglückliche Terminkollision zu einer Firmung am anderen Ende der Stadt. Den Heiligen Geist, den ich dort für die Firmlinge erbitte, wünsche ich auch Ihnen für ein friedliches und begeisterndes Statement zur Zukunft unserer Gesellschaft!

Berlin, den 19. September 2019

Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Marsches für das Leben!

Als Kirche Jesu Christi stehen wir ein für das Evangelium der Menschenliebe und des Lebens. Es führt zu tiefer Bestürzung, dass sich trotz dieser Botschaft Hass und Gewalt in dieser Welt immer wieder ausbreiten und den Ungeborenen das Lebensrecht immer wieder bestritten wird. Weder harte Gesetze noch liberalere Regelungen haben in der Vergangenheit daran etwas ändern können. 

Als Christen bleibt uns das persönliche Vorbild und das Gebet. Lassen sie sich daran erinnern, dem Gebet große Vollmacht und Kraft zuzutrauen Menschenherzen zu verwandeln.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen gesegneten Tag. Im Gebet mit Ihnen verbunden grüße ich Sie.

Ihr

Carsten Rentzing, Landesbischof

Grußwort zum Marsch für das Leben 2019

Von Sophia Kuby

In ein paar Wochen begehen wir ein großartiges und denkwürdiges Jubliäum in Deutschland und weit darüber hinaus. Wir werden eines der einschneidensten Ereignisse feiern, das Europa in seiner Geschichte erlebt hat. Wir feiern die Widererlangung der Freiheit nach Jahrzehnten der Unterdrückung. Den Triumpf der Demokratie über ein totlitäres Regime. Den Sieg der Menschenwürde und –rechte über Mißbrauch von Macht und Willkür. Wir feiern 30 Jahre Mauerfall. 

Allerdings fiel damals 1989 nicht nur eine Mauer, es fiel eine Ideologie, die den Menschen in seiner Freiheit und unveräußerlichen Würde mißachtete. Er war Mittel zum Zweck der kommunistischen Revolution. Er konnte geopfert werden zur Durchsetzung einer politischen Idee, welche die ökonomische und gesellschaftliche Wirklichkeit, das Leid so Vieler, und schließlich die Implosion des Regimes Lügen strafte.  Vieles davon durfte damals nicht oder nur hinter vorgehaltener Hand gesagt werden. Meinungs- und Redefreiheit galten nicht, der Einsatz für die Grundrechte des Menschen konnte Gefängnis bedeuten. 

Am 9. November haben wir alle Grund zu feiern. Aber ein sorgloses Hoch auf die Überwindung der vergangenen dunklen Tage reicht nicht. Wir müssen uns fragen, wie es heute in unserer Gesellschaft aussieht mit dem bedingungslosen Respekt der Menschenwürde und der Anerkennung der Grundrechte jedes Menschen. Damals wie heute ist die Idee der Grundrechte unabhängig von qualifizierenden Merkmalen. Wir müssen sie uns nicht verdienen, wir haben sie einfach nur deshalb, weil wir Menschen sind. Damals in der DDR haben sich Menschen nicht damit zufriedengegeben, dass Menschenwürde und die Rechte, die daraus hervorgehen, politisch kontrolliert und beliebig abgesprochen werden können. Die Ungerechtigkeit, die durch eine Unterwerfung der Menschenwürde unter die herrschende Macht entsteht, war vielen klar. Wenige nur hatten den Mut und das Durchhaltevermögen, diese Ungerechtigkeit über Jahrzehnte öffentlich zu bennennen, an die Gewissen zu appellieren und die Hoffnung auf Änderung der kulturellen und politischen Verhältnisse zu behalten. 

Sind wir nicht heute in einer ähnlichen Situation, was das kollektive betäubte Gewissen, die unausgesprochene Ungerechtigkeit, und die scheinbare Aussichtslosigkeit auf kulturelle und politische Verändung betrifft? Laut Weltgesundheitsorganisation werden weltweit jährliche über 56 Millionen ungeborene Kinder abgetrieben. 153.000 jeden Tag. 153.000. Diese Zahl ist so astronomisch, dass es schwer fällt, die emotional zu begreifen. 

Menschenwürde und –rechte sind in keiner Menschenrechtserklärung, in keinem international Vertrag, in keiner Verfassung dieser Welt an Qualifikation wie Alter, Gesundheit, Intelligenz, politische Gesinnung oder anderes geknüpft. Ein ungeborenes Kind hat ab der Verschmelzung von Ei und Samenzelle alles, was zum Menschsein entscheidend ist: eine einzigartige genetische Identität, die jede weitere Entwicklungsstufe bereits in sich enthält. Es muss nur genährt und am Leben gelassen werden und wächst von ganz alleine heran, bis es zu groß wird für den Bauch der Mutter und ungefähr die nächsten 15 Jahre draußen weiterwächst. 

153.000 ungeborene Kinder werden jeden Tag auf dieser Welt im Mutterleib getötet. Auch heute waren es wieder 153.000. 6400 jede Stunde. 

Wo bleibt der Aufschrei gegen diese größte Ungerechtigkeit unserer Zeit? Wo bleiben die aufgerüttelten Gewissen, Menschen, deren Herz und Geist nicht zu Ruhe kommt angesichts dieses andauernden Skandals, Politiker, die die willkürliche Qualifizierung von Menschenwürde nicht hinnehmen? 

Ein paar Mutige sind heute hier in Berlin beim Marsch für das Leben. Auch ich wäre gerne dieses Jahr wieder dabei gewesen und gratuliere jedem, der Zeit, Geld und Energie investiert, um hier zu sein. Auch wenn der Marsch für das Leben jedes Jahr wächst, sind es doch nur ein paar wenige angesichts der Offensichtlichkeit des Unrechts. So viele ziehen es vor, sich nicht mit einem so lästigen Thema aus der Ruhe bringen zu lassen. Warum auch! Wir haben ja schließlich die gefährlichsten neun Monate des Leben überlebt und leben! Gerade darum. Weil wir denen, die die Ungerechtigkeit nie werden bennen können, weil sie ihrer Stimme viel zu früh beraubt wurden, unsere Stimme leihen können. Weil wir es müssen, wenn wir auch nur einen kleinen Rest von Gerechtigkeitsgefühl übrig haben. 

(MdEP a.D., Präsident der Paneuropa-Union Deutschland e.V.)

Sehr verehrte, liebe Frau Linder,

liebe Freunde,

mit dem „Marsch für das Leben“ und der vorangehenden Fachtagung zum Thema „Kultur des Lebens – Ideal und Wirklichkeit“ treffen Sie unser gemeinsames Anliegen auf den Punkt genau. Der Mensch als ein Geschöpf und Ebenbild Gottes hat ein unantastbares Lebensrecht von der Zeugung bis zum natürlichen Tod. Ohne diesen menschenrechtlichen Kern wird es auf Dauer keine gesunde und humane Welt, kein demokratisches Europa und keine freiheitliche Gesellschaft geben.

Deshalb ist das, was Sie mit dem Marsch für das Leben in Berlin zum Ausdruck bringen, ein Dienst an allen, auch an jenen, die mit Unverständnis oder sogar aggressiver Ablehnung reagieren. Wenn die Menschenwürde ausgehöhlt wird, indem man Ungeborene, Alte, Kranke, Schwache, Behinderte oder Sterbende zu Menschen zweiter Klasse degradiert oder gar tötet, führt dies zu einer menschlichen Klimakatastrophe, die wir genauso wenig brauchen können wie eine ökologische.

Ihr Einsatz öffnet die Chance für eine Zivilisation der Liebe, die allein der Menschheit das Überleben sichern kann. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen als Mitstreiter, als Mitglied des Parteivorstandes der CSU und als Präsident der Paneuropa-Union Deutschland einen erfolgreichen Verlauf des Berlin-Wochenendes und darüber hinaus unserer gemeinsamen Sache viel Erfolg und Gottes Segen.

In herzlicher Verbundenheit

Ihr Bernd Posselt, MdEP a.D.

(Vorsitzende des Organisationskomitees des Marsch fürs Leben Österreich)

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