Fachtagung des Bundesverbandes Lebensrecht zur Eröffnung der Woche für das Leben

Mit einer hochkarätig besetzten Fachtagung eröffnete der Bundesverband Lebensrecht am Samstag in Osnabrück die Woche für das Leben. Die Veranstaltung mit über hundert Teilnehmern wurde gleichzeitig als Festakademie zum 80. Geburtstag von Prof. Dr. Manfred Spieker begangen.
Von Mechthild Löhr, Vorstandsmitglied des BVL, moderiert, befasste sich Philosophieprofessor Prof. Dr. Christoph Böhr nach der Begrüßung durch BVL-Vorsitzende Alexandra Maria Linder mit der Thematik des „guten Handelns“. Das Gewissen, sagte Böhr, sei ein Ausdruck dessen, was als inneres Programm in den Menschen hineingelegt sei. Wenn man seinesgleichen im Blick habe, bedeute das, dass man mit jedem anderen Menschen, unabhängig von seinem Charakter, seinem Zustand etc., miteinander verbunden sei und entsprechend gut handle, weil man jeden Menschen genauso achte wie sich selbst.
Prof. Dr. Peter Schallenberg, unter anderem von Papst Franziskus berufener Dikasteriums-Konsultor und Leiter der Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle in Mönchengladbach, folgte mit einem Referat zum Thema „Du aber wähle das Leben“. Christliches Engagement in der Welt bedeute, jeden Menschen so zu betrachten, als sei er Gottes Ebenbild, und so zu handeln, als ob es Gott gäbe und jemand am Lebensende danach fragen würde, ob man sein Bestes gegeben habe.
Prof. Dr. Jörg Benedict, Professor für europäisches Privatrecht, Rechtsgeschichte und Rechtsphilosophie, verwies unter anderem auf die Notwendigkeit, dass Politik von Weisheit und Gerechtigkeit  geleitet werden müsse, der Tugend des Bemühens, stets das Richtige zu finden und Unrecht zu vermeiden. Eine Transformation des Rechts erfolge nicht sprunghaft, sondern zunächst durch die Sprache, dann durch das Denken. Dazu würden aktuell Begriffe wie „reproduktive Gesundheit“ gehören: „Wenn eine Bastion durch Begriffsverwirrung eingerissen ist, ändert sich das Recht.“
Die nächste Fachtagung des BVL findet am 15.09.2023 in Berlin statt, als Auftaktveranstaltung zum
Marsch für das Leben am 16.09.2023 in Berlin und in Köln.

Pressemitteilung zur heutigen Äußerung des Bundesjustizministers Marco Buschmann über die Lebensrechtsbewegung

Die heutige Aussage des Bundesjustizministers Marco Buschmann: „Was jetzt die Klimakleber tun, probieren dann möglicherweise als Nächstes die Reichsbürger oder radikale Abtreibungsgegner“, ist aufgrund ihrer Radikalität und Unwahrheit nicht hinnehmbar.
Mit dieser Aussage wird von ihm suggeriert, dass es in Deutschland Lebensrechtler gebe, die absichtlich Straftaten begehen, gegen die Verfassung verstoßen oder Leben gefährden. Dies ist unwahr, denn es gab und gibt nachweislich weder Personen noch Vorfälle vergleichbarer Art. Damit ist die Aussage des Ministers eine verleumderische Behauptung und Unterstellung. Ein Bundesjustizminister sollte sich vor Hate speech hüten.
Der Vorstand des Bundesverband Lebensrecht setzt sich aus Mitgliedern folgender Lebensrechtsvereine zusammen: Ärzte für das Leben (ÄfdL), Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA), Christdemokraten für das Leben (CDL), Kooperative Arbeit Leben Ehrfürchtig Bewahren (KALEB). Mit über 20.000 direkten Mitgliedern repräsentiert unser Verband die wichtigen und großen Lebensrechtsvereine Deutschlands. Wir verwahren uns entschieden gegen diese Unterstellung des Justizministers. Wir erwarten vom Bundesjustizminister eine umgehende Klarstellung und Rücknahme dieser Aussage. Sie diskriminiert und diffamiert hunderttausende von Menschen, die sich gemäß unserem Rechtsstaat friedlich und gewaltfrei auf vielfältige Art für das Lebensrecht aller Menschen einsetzen.
Ein Beleg für die große Bedeutung des Lebensrechts ist auch, dass sich 94,5 % der CDU-Mitglieder bei der großen Mitgliederumfrage in der letzten Woche für den Schutz des vorgeburtlichen Lebens ausgesprochen haben. Die Tätigkeit der Lebensrechtsbewegung, die der Bundesverband Lebensrecht als Dachverband vertritt, basiert auf unserem Grundgesetz und den Prinzipien der Menschenwürde.
Morgen wird die Woche für das Leben in Osnabrück eröffnet. Der Bundesverband Lebensrecht veranstaltet dazu ab 13 Uhr eine wissenschaftliche Fachtagung, in der es um Ethik, Menschenwürde und Menschenrechte geht.