Augsburg. Die Aktion Lebensrecht für Alle, ALfA e.V. lädt Frau Prof. Dr. Frauke Brosius-Gersdorf zu einem öffentlichen Gespräch ein. Ziel ist es, die aufgeheizte Debatte um ihre Nominierung für das Bundesverfassungsgericht zu versachlichen, Gräben zu überwinden und zu klären, ob möglicherweise Missverständnisse bestehen, die Frau Brosius-Gersdorf ausräumen kann. Die öffentliche Einladung ist auf der Homepage der ALfA (www.alfa-ev.de) nachzulesen. Eine offene und respektvolle Diskussion könnte zur Befriedung der Situation und zu einer wahrhaft demokratischen Streitkultur beitragen. Dies ist insbesondere jetzt notwendig, da all jenen, die ihre Sorgen bezüglich ihrer Kandidatur geäußert haben, unterstellt wird, sich an einer „Hetzkampagne von rechts“ beteiligt zu haben.

Die in den vergangenen Wochen geäußerte Kritik an der Kandidatur von Frau Brosius-Gersdorf stammt jedoch nicht aus politischen Randgruppen, sondern aus einem breiten Spektrum der Gesellschaft. Zahlreiche Christinnen und Christen, Lebensrechtsorganisationen sowie viele Mitglieder der CDU und anderer Parteien – auch aus den Reihen der SPD – äußerten fundierte Bedenken zu ihren öffentlich vertretenen Positionen, insbesondere in Bezug auf das Lebensrecht und den Schutz ungeborener Kinder. Zahlreiche Vertreter und Verbände der katholischen Kirche – darunter Bischöfe, das Katholische Büro, das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), die Malteser, der Bund Katholischer Unternehmer (BKU) und andere – haben sich besorgt geäußert.

Es ist unlauter, diese warnenden Stimmen aus der Mitte der Gesellschaft pauschal als „Hetzkampagne von rechts“ zu diffamieren oder zu diskreditieren. Diese besorgten Bürgerinnen und Bürger, Kirchenvertreter und Parteien stehen klar auf dem Boden der Verfassung und der freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Die Reduktion ihrer Sorgen auf vermeintlich „rechte“ Motive ist nicht nur sachlich falsch, sondern auch eine Gefahr für die demokratische Debattenkultur.

Die öffentliche Diskussion über Frau Brosius-Gersdorf wurde keineswegs von rechten Medien angestoßen. So titelte das ZDF am 8. Juli: „SPD-Kandidatin: Zu links für Karlsruhe?“, die FAZ bereits am 2. Juli: „Mehrere Unionsabgeordnete halten SPD-Kandidatin für nicht wählbar“. Zahlreiche andere Medien, die keinesfalls im Verdacht stehen, „rechts“ zu sein, berichteten in ähnlicher Weise. Vor diesem Hintergrund wirken Vorwürfe, die Diskussion um die Nominierung sei auf eine rechte Hetzkampagne zurückzuführen, heuchlerisch und inhaltlich unzutreffend.

Wir appellieren daher an Frau Brosius-Gersdorf, sich dieser Einladung zur offenen Diskussion zu stellen. Zivilgesellschaftliche Sorgen verdienen eine Antwort – keine Abwertung. Das erschütterte Vertrauen in die politisch Verantwortlichen und das Bundesverfassungsgericht gilt es wiederherzustellen.

Die Aktion Lebensrecht für Alle e.V. (ALfA) tritt für das uneingeschränkte Lebensrecht jedes Menschen ein – ob geboren oder ungeboren, behindert oder nicht, krank oder gesund, alt oder jung. Die ALfA hat mehr als 11.000 Mitglieder und ist Mitglied im Bundesverband Lebensrecht (BVL).


V.i.S.d.P.
Cornelia Kaminski / Bundesvorsitzende der Aktion Lebensrecht für Alle, ALfA e.V.
E-Mail: cornelia.kaminski@alfa-ev.de
Telefon: 0661/95250184

Zur Aussetzung der Richterwahl zum Bundesverfassungsgericht im Bundestag nimmt die Vorsitzende der Christdemokraten für das Leben(CDL) Susanne Wenzel wie folgt Stellung:

Heute haben wir einen Meilenstein für den Erhalt der unteilbaren Würde menschlichen Lebens erlebt. Dass die Mehrheit der Unions-Bundestagsabgeordneten gegen die Personalie Brosius-Gersdorf wegen ihrer Einstellung zum Lebensrecht ungeborener Kinder stimmen wollte, haben die Sondersitzungen vor der heutigen Bundestagssitzung gezeigt. Die Führungsspitze der CDU hatte im Vorfeld nicht damit gerechnet, dass für die eigene Basis in der Zustimmung ihrer Partei zu dieser Richterin, die für ein Paradigmenwechsel im Lebensrecht ungeborener Kinder steht, eine rote Linie überschritten wäre. Das „Ja“ von Friedrich Merz im deutschen Bundestag zu dieser Kandidatin hat auch bei vielen Unionsabgeordneten einen Schockmoment ausgelöst und sie damit wachgerüttelt. Der Proteststurm hat danach noch einmal an Fahrt aufgenommen. Nachdem anfangs nur die Lebensrechtsgruppen und die Unionsbasis auf die Barrikaden gegangen waren, stimmten nun auch die katholische Kirche und weitere Gruppen verstärkt mit ein. An dieser Stelle bedankt sich die CDL bei ihren Mitstreitern und Mitgliedern für ihren Einsatz, insbesondere aber bei den mutigen Unionsabgeordneten, die von Anfang an für das Lebensrecht und die Würde gegen den Druck und die Vorgaben der Führungsspitze eingetreten sind. Kernthemen der Union lassen sich nicht einfach abräumen, erst recht nicht, wenn man aus Machterhaltungswünschen vor dem Koalitionspartner ständig nachgibt. Das ausgerechnet das Thema „Lebensschutz“ diese rote Linie aufzeigte, lässt uns hoffen. Lebensrecht ist in der CDU kein Randthema sondern Fundament. Die CDU, die in den ersten Wochen ihrer Regierungszeit ihre Anhänger und Wähler mit gebrochenen Wahlversprechen schon zutiefst enttäuscht hatte, hätte mit dem klaren Bekenntnis zum Lebensrecht als Grund für die Verneinung der Kandidatur Brosius-Gersdorfs viel Vertrauen wieder zurückgewinnen können. Der Bundesvorsitzende der CDU und seine Führungsspitze müssen aus diesem Debakel lernen, dass die eigene Basis nicht mehr gewillt ist, alles hinzunehmen, und dass das „C“ im Namen der Partei, gerade in Form des „Lebensschutzes“ von den Wählern und erst recht von der Parteibasis als unumstößlicher Markenkern und als Existenzfrage angesehen wird.

Die Aussagen des parlamentarischen Geschäftsführers der SPD-Fraktion, Dirk Wiese, im Parlament sind ungeheuerlich und entbehren jeglicher Grundlage. Die SPD hat mir ihren kontroversen Kandidatinnen die Schädigung des Ansehens des Bundesverfassungsgerichtes in Kauf genommen. Hier nun die breiten Proteste in halbe „Umsturzversuchs-Szenarien“ umzudeuten, ist geradezu lächerlich. Die SPD sollte vielmehr zur Kenntnis nehmen, dass für die Bundesbürger der Artikel 1 unseres Grundgesetzes nicht nur schwarze Tinte auf weißem Papier ist. Die Würde des Menschen ist in der Tat unantastbar. Und zwar jedes Menschen, auch und vor allem des ungeborenen Kindes im Mutterleib. Dies wurde durch die Debatten der vergangenen Tage mehr als deutlich.

Der CDU/CSU ist dringend zu empfehlen, künftig auch auf weitere indirekte Versuche, der SPD, das Lebensrecht von Kindern im Mutterleib zu unterminieren und die Abtreibung zu legalisieren, zu achten. Dazu gehört auch, dass die im Koalitionsvertrag angekündigten Maßnahmen zur Förderung von Abtreibungen nicht auf die Tagesordnung kommen werden.

Vom heutigen Tage aber bleibt zunächst das positive Ergebnis, dass das Lebensrecht ungeborener Kinder aus der Mitte der Gesellschaft eingefordert und dem sogenannten „Recht auf Abtreibung“ eine Absage erteilt wurde.


Christdemokraten für das Leben e.V.
– Bundesgeschäftsstelle –
Kantstr. 18
48356 Nordwalde b. Münster
Tel.: 0 25 73 – 97 99 391
Fax: 0 25 73 – 97 99 392
E-Mail: info@cdl-online.de

Augsburg/Berlin, 11. Juli 2025 – Die Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA) e.V. begrüßt ausdrücklich, dass die CDU/CSU-Fraktion ihre Unterstützung von Frau Prof. Dr. Brosius-Gersdorf bei der heutigen Wahl zur Richterin am Bundesverfassungsgericht zurückgezogen hat. Zu diesem Ergebnis hat maßgeblich der breite und entschlossene Protest der Lebensrechtsbewegung beigetragen.

Die Ereignisse der vergangenen zwei Wochen haben eindrucksvoll gezeigt, dass das mediale Trommelfeuer, mit dem seit Jahren dem ungeborenen Kind Lebensrecht und Würde abgesprochen und für eine radikalliberale Abtreibungsregelung geworben wurde, letztlich erfolglos geblieben ist. Die Menschen in unserem Land wissen zutiefst, dass ohne den Respekt vor der Würde eines jeden Einzelnen – ob geboren oder ungeboren – unser Rechtsstaat keinen Bestand haben kann. Das Lebensrecht ungeborener Kinder ist ihnen keineswegs egal. Jede Regierung, die sich anschickt, daran zu rütteln, sollte sich diese Tage im Juli in Erinnerung rufen und wissen: Das Grundwissen um Menschenwürde und Lebensrecht ungeborener Kinder ist unerschütterlich und fest im Bewusstsein der Menschen verankert.

Wir sind überzeugt: Wer das Lebensrecht der Schwächsten nicht achtet, stellt sich gegen das Fundament unseres Grundgesetzes. Die Nominierung von Kandidatinnen, die in der Vergangenheit durch Äußerungen und Positionen aufgefallen sind, welche die Unantastbarkeit der Menschenwürde und insbesondere das Recht auf Leben ungeborener Kinder in Frage stellen, ist ein Angriff auf die Grundwerte unserer Gesellschaft.

Die SPD hat mit ihrem Vorgehen das Ansehen und die Integrität des Bundesverfassungsgerichts auf‘s Spiel gesetzt und die Richterwahl in einer Weise politisiert, die jede Kritik an anderen Ländern als heuchlerisch entlarvt. Es ist offensichtlich, dass die SPD bereit war, für parteipolitische Zwecke die Grundrechte der Menschen in Deutschland und vor allem die Menschenwürde ungeborener Kinder zu opfern. Unser Dank geht an all‘ die Abgeordneten, die heute den Mut hatten, ihrem Gewissen zu folgen und einer Kultur des Todes, die mit Brosius-Gersdorf im Bundesverfassungsgericht Einzug gehalten hätte, die Stirn zu bieten.

Wir danken allen, die sich in den letzten zwei Wochen unermüdlich für die Menschenwürde und die Unabhängigkeit des Bundesverfassungsgerichts eingesetzt haben. Ihr Engagement hat gezeigt, dass gesellschaftlicher Widerstand Wirkung zeigt und Grundrechte keine Verhandlungsmasse sind.

Die ALfA wird weiterhin allen Schwangeren in Not mit umfassender Hilfe zur Seite stehen und sich mit aller Kraft für den Schutz der Menschenwürde und des Lebensrechts einsetzen. Wir rufen alle Menschen auf, uns dabei zu unterstützen, wachsam zu bleiben und gemeinsam für die Grundwerte unseres Rechtsstaates einzustehen. Bei den Märschen für das Leben in Berlin und Köln am 20. September ist dazu die nächste Gelegenheit.

Die Aktion Lebensrecht für Alle e.V. (ALfA) tritt für das uneingeschränkte Lebensrecht jedes Menschen ein – ob geboren oder ungeboren, behindert oder nicht, krank oder gesund, alt oder jung. Die ALfA hat mehr als 11.000 Mitglieder und ist Mitglied im Bundesverband Lebensrecht (BVL).


V.i.S.d.P.
Cornelia Kaminski / Bundesvorsitzende der Aktion Lebensrecht für Alle, ALfA e.V.
E-Mail: cornelia.kaminski@alfa-ev.de
Telefon: 0661/95250184

 

Ein guter Tag für die Demokratie: Unions-Abgeordnete folgen ihrem GewissenDer vom Bundesverband Lebensrecht e. V. angemeldete Demonstrationszug mit 120 Teilnehmern zog heute vor den Deutschen Bundestag.

Zur Debatte um die Wahl von Prof. Dr. Frauke Brosius-Gersdorf ins Bundesverfassungsgericht und die heutige Absetzung der Wahl im Bundestag sagte Alexandra Maria Linder M.A., Vorsitzende Bundesverband Lebensrecht:

Seit Wochen hatten als erstes Lebensrechtsorganisationen, dann auch kirchliche Vertreter und gesellschaftspolitische Verbände sachlich auf die bedenklichen Positionen von Frau Prof. Dr. Brosius-Gersdorf gegenüber der inhärenten Menschenwürde und dem Lebensschutz hingewiesen. Wer das wie Herr Wiese (SPD) eine „Hetzkampagne von rechten, sogenannten Lebensschützern“ nennt, bedient sich selbst solcher Verhaltensweisen, um seriöse demokratische Debatten mundtot zu machen. Mit ihren Positionen disqualifiziert sich Frau Brosius-Gersdorf selbst als Richterin am Bundesverfassungsgericht, das als Hüterin unseres Grundgesetzes auf Grundlage einer umfassenden, inhärenten, nicht interpretierbaren Menschenwürde fungiert. Und nur darum geht es.

Die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Frau Schwesig, sagte, dass es hier um den „Rechtsstaat“ gehe. Genau deshalb war Frau Brosius-Gersdorf von Beginn an keine geeignete Kandidatin für dieses Amt. Ob das Prozedere insgesamt „dilettantisch“ war, wie die Fraktionsvorsitzende von Bündnis90/Die Grünen, Britta Haßelmann, es bezeichnete, oder ob man offenbar davon ausging, dass die Abgeordneten der CDU/CSU (und sicherlich auch einige der SPD) ohne Widerstand oder Reflexion immer mehr ethische Positionen aufgeben würden, um die von Anfang an nicht funktionierende Koalition zu retten, mag dahingestellt bleiben. Tatsache ist, dass führende Fraktionsleute und der Bundeskanzler offenbar bedenkenlos bereit waren, jemanden ins höchste Richteramt zu wählen, der die inhärente Menschenwürde für einen „biologistisch-naturalistischen Fehlschluss“ hält und der Ansicht ist, der Lebensschutz sei davon „entkoppelt“. Dass jetzt offiziell nicht Frau Brosius-Gersdorfs Haltung gegenüber der Menschenwürde und dem Lebensschutz vorgeburtlicher Kinder zum Debakel im Bundestag führte, sondern angebliche Plagiatsvorwürfe, trägt zum peinlichen Trauerspiel ebenso bei wie die Erhebung der Angelegenheit zum Frauendiskriminierungsfall. Dass in letzter Minute viele Abgeordnete dankenswerterweise ihrem Gewissen folgten, ist jedoch entgegen vielen Äußerungen ein guter Tag für die Demokratie.

Der Bundesverband Lebensrecht wird seine Aufgabe als Verteidiger der Menschenwürde und des Lebensrechts aller Menschen weiterhin konsequent und sachlich wahrnehmen. Herzlichen Dank an die 120 Teilnehmer unserer heutigen Demonstration vor dem Bundestag.

Wir laden herzlich zum bundesweit größten öffentlichen Eintreten für die Menschenwürde ein: Zum Marsch für das Leben am 20. September in Berlin (Washingtonplatz/Hbf) und Köln (Neumarkt)!


Bundesverband Lebensrecht e.V. · Alexandra Maria Linder M.A. · Vorsitzende · Landgrafenstr. 5 · 10787 Berlin


Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Zur gestrigen Auseinandersetzung zwischen Beatrix von Storch und Friedrich Merz bezüglich der Wahl von Frau Brosius-Gersdorf nimmt die Bundesvorsitzende der Christdemokraten für das Leben (CDL), Susanne Wenzel, wie folgt Stellung:

„Noch im letzten Jahr hatte Friedrich Merz unter großem Beifall bei der Frauen Union für den Schutz des ungeborenen Lebens geworben. Umso weniger ist es erklärbar, warum der Bundeskanzler und Parteivorsitzende in der gestrigen Fragestunde im Bundestag die Herzkammer des christlichen Menschenbildes, die Achtung und den Schutz der Würde des Menschen, zur Disposition gestellt hat.

Aus Sicht der CDL spricht der Parteivorsitzende hier aber nicht für die Mehrheit der CDU. Bei der Mitgliederbefragung 2023, die anlässlich der Neufassung des Grundsatzprogrammes durchgeführt wurde, haben rund 94 Prozent den Schutz des ungeborenen Lebens als ein Kernthema für die CDU definiert. 80 Prozent haben den Schutz der Menschenwürde als Inhalt des „C“ betont. Die Bekenntnisse sowohl zum Lebensschutz als auch zum christlichen Menschenbild sind denn auch eindeutig im Grundsatzprogramm formuliert worden. Dahinter kann auch ein gewählter Bundesvorsitzender nicht zurück. Er gibt völlig ohne Not die Solidarität mit der Parteibasis auf bzw. gefährdet diese massiv, indem er die Enttäuschung vieler Mitglieder, die in den letzten Monaten erheblich gewachsen ist, noch vergrößert.

Dass sich CDU und CSU offenbar nicht durchsetzen können gegen den kleineren Koalitionspartner geht inzwischen eindeutig zu Lasten des gesellschaftlichen Friedens, wie die heftige Debatte, die nach dem gestrigen Tag entbrannt ist, zeigt.

Bei den beiden Kandidatinnen für das Bundesverfassungsgericht, Frauke Brosius-Gersdorf und Ann-Kathrin Kaufhold, ist ein linksideologischens Programm erkennbar, das aus dem Bundesverfassungsgericht einen Zirkel politischer Aktivisten zu machen droht, der gesellschaftspolitische Ausrichtungen vorgibt, deren negative Auswirkungen derzeit nicht einmal abgeschätzt werden können. Die Kandidaturen verschärften bereits jetzt die Auseinandersetzung und ziehen tiefe Gräben. Wenn beiden Kandidatinnen die Bedeutung des deutschen Höchstgerichtes wichtig ist, dann sollten sie schnellstmöglich ihre Kandidaturen zurückziehen. Das dürfte allerdings nicht zu erwarten sein.

Die CDL ruft deshalb die Abgeordneten der CDU/CSU-Bundestagsfraktion erneut dazu auf, am morgigen Freitag den beiden Kandidaturen von Frauke Brosius-Gersdorf und Ann-Kathrin Kaufhold nicht zuzustimmen. Die Abgeordneten selbst haben es in der Hand Schadensbegrenzung auch für die eigene Partei zu betreiben.“


Christdemokraten für das Leben e.V.
– Bundesgeschäftsstelle –
Kantstr. 18
48356 Nordwalde b. Münster
Tel.: 0 25 73 – 97 99 391
Fax: 0 25 73 – 97 99 392
E-Mail: info@cdl-online.de
Internet: www.cdl-online.de

Augsburg/Berlin, 9. Juli 2025 – Die Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA) e.V. ruft alle, die für den Schutz der Menschenwürde und der Grundrechte eintreten, zur Teilnahme an einer Demonstration am Freitag, den 11. Juli, um 9 Uhr vor dem Reichstag in Berlin auf. Unter dem Motto „Menschenwürde muss für alle gelten“ protestieren wir gegen die Nominierung der SPD-Kandidatinnen für das Richteramt am Bundesverfassungsgericht.

Wir sind zutiefst besorgt, dass mit der geplanten Wahl nicht nur eine, sondern gleich zwei Kandidatinnen ins höchste deutsche Gericht berufen werden sollen, die in der Vergangenheit durch Äußerungen und Positionen aufgefallen sind, welche die Unantastbarkeit der Menschenwürde und die Grundrechte – insbesondere das Recht auf Leben ungeborener Kinder – in Frage stellen. Wer das Lebensrecht der Schwächsten nicht achtet, stellt sich gegen das Fundament unseres Grundgesetzes.

Mit diesem Vorgehen schadet die SPD dem Ansehen und der Integrität des Bundesverfassungsgerichts in erheblichem Maße. Die Richterwahl wird von ihr in einer Weise politisiert, die jede Kritik der SPD an der Justiz in Polen oder den USA als erschreckend heuchlerisch entlarvt. Es ist offensichtlich, dass die SPD die Justiz für ihre parteipolitischen Zwecke instrumentalisiert und bereit ist, dafür das Ansehen das Bundesverfassungsgerichts, die Grundrechte der Menschen in Deutschland und vor allem die Menschenwürde ungeborener Kinder zu opfern.

Wir fordern die CDU auf, sich diesem Spiel nicht anzuschließen und die Nominierungen nicht mitzutragen. Die Unabhängigkeit des Bundesverfassungsgerichts und der Schutz der Menschenwürde sind unverhandelbar und dürfen nicht das Lösegeld sein, mit dem die Union auf diesen Erpressungsversuch der SPD eingeht.  Die Zustimmung der Christdemokraten zu diesen Kandidatinnen wäre parteipolitischer Selbstmord.

Wir rufen alle Menschen, denen die Unabhängigkeit der Justiz, die Grundrechte, das Recht auf Leben und die Menschenwürde am Herzen liegen, auf: Kommen Sie am Freitag, den 11. Juli, ab 9 Uhr vor den Reichstag in Berlin! Setzen Sie gemeinsam mit uns ein Zeichen für den Schutz der Grundrechte und gegen die Politisierung des höchsten deutschen Gerichts!

Die Aktion Lebensrecht für Alle e.V. (ALfA) tritt für das uneingeschränkte Lebensrecht jedes Menschen ein – ob geboren oder ungeboren, behindert oder nicht, krank oder gesund, alt oder jung. Die ALfA hat mehr als 11.000 Mitglieder und ist Mitglied im Bundesverband Lebensrecht (BVL).


V.i.S.d.P.
Cornelia Kaminski
Bundesvorsitzende der Aktion Lebensrecht für Alle, ALfA e.V.
E-Mail: cornelia.kaminski@alfa-ev.de
Telefon: 0661/95250184

Am 7. Juli wird der zwölfköpfige Wahlausschuss des Bundestags über drei Kandidaten als Richter für das Bundesverfassungsgericht abstimmen. Anschließend benötigen die zukünftigen Richter des Bundesverfassungsgerichtes noch eine Zweidrittelmehrheit im deutschen Bundestag. Mit großer Besorgnis nimmt die Bundesvorsitzende der Christdemokraten für das Leben (CDL), Susanne Wenzel, zur geplanten Nominierung wie folgt Stellung:

„Die Dominanz des kleineren Koalitionspartners in der neuen Bundesregierung setzt sich auch nach den Verhandlungen des Koalitionsvertrages fort. Während die SPD zwei neue Kandidaten für das Bundesverfassungsgericht vorschlägt, benennen die Wahlgewinner CDU/CSU nur einen Kandidaten.

Doch noch viel entscheidender ist die Kandidatenauswahl der SPD: Sie schlägt die Verfassungsrechtlerin Prof. Dr. Frauke Brosius-Gersdorf als neue Vize-Präsidentin des Bundesverfassungsgerichtes vor. Brosius-Gersdorf ist für Abtreibungsaktivisten keine Unbekannte. Sie war als stellvertretende Koordinatorin der „Arbeitsgruppe Schwangerschaftsabbruch“ schon Mitglied der „Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin“, die von der Ampelkoalition eingesetzt worden war. In der Pressekonferenz zum Abschlussbericht der Kommission im April 2024 stellte sich Frau Brosius-Gersdorf gegen die Urteile des Bundesverfassungsgerichtes zum §218 StGB. So beanstandete sie, dass das BVerfG in seinen Urteilen von 1975 und 1993 dem ungeborenen Kind ab Nidation das volle Lebensrecht „zuerkannt“ hätte, „also genau so wie bei den geborenen Menschen und übrigens auch den vollen Schutz der Menschenwürdegarantie.“ Aus Sicht der Juristin seien sowohl Überzeugungskraft als auch Konsistenz beider Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichtes „überschaubar“. Damit distanziert die Kandidatin für das Bundesverfassungsgericht sich mehr als eindeutig von einer über Jahrzehnte geltenden Rechtsprechung, die auf dem Boden des Grundgesetzes steht.

Frau Brosius-Gersdorf tritt für eine unterschiedliche Gewichtung des Lebensrechtes des ungeborenen Kindes je nach Entwicklungsstadium ein und betont: „Es gibt gute Gründe dafür, dass die Menschenwürdegarantie erst ab Geburt gilt“. Jemand, der Kindern vor der Geburt die Menschenwürde nicht zuerkennen will, ist aus Sicht der CDL als Richterin oder sogar zukünftige Präsidentin des Bundesverfassungsgerichtes nicht tragbar. Würde die CDU diese Kandidatur zulassen, würde sie an der Aufhebung des uneingeschränkten Lebensrechtes von Kindern vor ihrer Geburt mitwirken.

Die CDL fordert die Unionsparteien auf, diese Kandidatur im Wahlausschuss des Bundestages und im Bundestag und Bundesrat nicht zu unterstützen und einen geeigneten Kandidaten für dieses bedeutungsvolle Amt auszuwählen, der nicht als politischer Aktivist in roter Robe über Fragen unseres Grundgesetzes entscheidet, die zentrale gesellschaftliche Auswirkungen haben.“


Christdemokraten für das Leben e.V.
– Bundesgeschäftsstelle –
Kantstr. 18
48356 Nordwalde b. Münster
Tel.: 0 25 73 – 97 99 391
Fax: 0 25 73 – 97 99 392
E-Mail: info@cdl-online.de
Internet: www.cdl-online.de