Die Hintertür bleibt geschlossen – Abtreibung wird nicht legalisiert
Ein Kommentar von Alexandra M. Linder
Es gibt auch gute Nachrichten: Mit einem Antrag im Bundestag (19/18689) wollte die Fraktion der Partei Die Linke die Corona-Situation ausnutzen, um Abtreibung ganz bequem und entspannt zu Hause auf dem Sofa erledigen zu können. Das klingt zynisch, so wird es aber suggeriert (in Schweden gibt es „Home abortion“, analog zur Hausgeburt) und so war es geplant: Aussetzung der Beratungspflicht und einfache Besorgung des chemischen Abtreibungsmittels Mifepriston, das man in Pillenform einnimmt und das die Versorgung des Kindes unterbricht. Danach verwendet man Prostaglandine, damit das tote Kind ausgestoßen wird. Diese Form der Abtreibung ist auch für die Frauen weder harmlos noch gefahrlos.
Damit wollten die Antragsteller missbrauchte Frauen in ihrer diskriminierenden Situation belassen, ihnen dafür aber Abtreibung ermöglichen. Sie wollten zulassen, dass die vielen Frauen, die überhaupt nicht abtreiben wollen und dringend Unterstützung brauchen, gegen ihren Willen abtreiben – unter dem zynischen Deckmantel einer angeblichen Emanzipation. Sie wollten schlicht und einfach eine Abtreibungs-Ideologie durchpeitschen, koste es, wen es wolle.
Das ist nicht gelungen. Der Familienausschuss des Bundestags, wohin der Antrag verwiesen worden war, lehnte ihn mehrheitlich ab. Zuvor hatten viele Lebensrechtsorganisationen auf die großen Gefahren einer solchen Zulassung für die Frauen und Kinder und auf juristische Widersprüche hingewiesen.