„Eine Pandemie auszunutzen, um seine Ideologie voranzutreiben, ist an Zynismus kaum zu überbieten.”
Zur gestrigen Pressemeldung von Pro Familia und weiteren Vereinen sagte Alexandra Linder, Vorsitzende des Bundesverband Lebensrecht e.V., heute:
Wir tun zur Zeit zu Recht alles, um gefährdete Menschenleben zu schützen. Der Lebensschutz, der eigene Verzicht für das Leben anderer hat oberste Priorität. Abtreibungsvereinen wie Pro Familia und weiteren kleinen Gruppierungen, die von Pro Familia-Aktivisten gegründet werden und in der Regel aus wenigen, häufig denselben Personen bestehen (Doctors pro choice; Prochoice Deutschland), geht es jedoch nur darum, in einer Risikosituation ihre frauenverachtende Ideologie durch die Hintertür durchzubringen.
Zunächst ist es verwunderlich, darauf hinzuweisen, dass Frauen momentan der illegale Weg in die Niederlande und nach Großbritannien für Abtreibungen nach der 12. Woche verwehrt ist. Das bedeutet, dass entweder die Beratung von Pro Familia versagt oder der Verein diesen Weg unterstützt und empfiehlt, also illegal arbeitet. Des weiteren stellen viele Frauen erst in der 6./7. Schwangerschaftswoche fest, dass sie schwanger sind. Mifepriston darf nur bis zum 63. Tag genommen werden, also bis zum Ende der 7. Schwangerschaftswoche. Gerade jetzt, in einer besonderen Krisensituation, will man auf echte Beratung verzichten, auf die Schnelle eine Telefonberatung oder Videokonferenz anbieten und die Abtreibungspille besorgen. Neben der Tatsache, dass man die Kinder vollständig missachtet und die Frauen mit ihren wirklichen Problemen im Stich lässt, wird deren physische und psychische Gesundheit aufs Spiel gesetzt. Dazu gehören Risiken für Raucherinnen ebenso wie Wechselwirkungen mit Medikamenten, Blutungen und weitere mögliche, auch schwere Nebenwirkungen. Ohne genaue Untersuchung, Feststellung des Kindesalters und Befragung sollen Frauen übereilt Abtreibungs-Tabletten nehmen und warten, bis ihr Kind mangels Versorgung tot ist, um es dann mit Prostaglandinen aus ihrem Körper zu bringen. Die in der Pressemeldung zitierte Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe empfiehlt übrigens, dass Mifepriston „unter Aufsicht“ eingenommen werden und die Einnahme der Prostaglandine zu Hause nur möglich sein solle, wenn die verantwortliche Einrichtung gut erreichbar sei. Genau das aber ist angeblich ja zur Zeit in Deutschland nicht gegeben, würde also das Risiko erhöhen.
Ebenso frauenfeindlich ist es, darauf hinzuweisen, dass die häusliche Gewalt angesichts der Ausgangsbeschränkungen steigen werde und man als Lösung des Problems Abtreibungen erleichtern müsse. Danach schickt man die Frauen wieder nach Hause, in dieselbe Gewaltsituation, bis sie zur nächsten Abtreibung kommen. Es ist unfassbar, dass niemand nachfragt, warum diese Vereine den Frauen nicht wirklich helfen, nämlich ihre Lebenssituation verbessern wollen.
Eine Pandemie auszunutzen, um seine Ideologie voranzutreiben, ist an Zynismus kaum zu überbieten. Die Behauptung, Frauen würden massenhaft zu Kleiderbügeln greifen, um selbst abzutreiben, und dabei sterben, ist eine längst entlarvte Lüge. Eine Abtreibung ist keine, wie es behauptet wird, notwendige „Notfallbehandlung“, die laut Definition Menschenleben rettet. Sie ist ein Vorgang, bei dem Menschenleben vernichtet werden. Dies gleichzusetzen und keine humane und echte Lösung für Frauen und Kinder anzubieten, verrät den Geist derer, die solche Forderungen stellen, und widerspricht dem Geist, der in der Gesellschaft wichtiger ist denn je: sich selbst ein wenig einzuschränken, um Menschenleben zu retten.
V.i.S.d.P.:
Alexandra M. Linder M.A.
Vorsitzende Bundesverband Lebensrecht e.V.
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